Freifunk Braunschweig: Project Parker im Beta-Betrieb

Im klassischen Gluon-basierenden Freifunk wird in der Regel mit B.A.T.M.A.N ein großes Layer-2-Netz simuliert. Gerade in großen Netzen (ab einigen hundert Knoten bzw. Benutzern) führt dies zu Problemen. Project Parker versucht diesen Problemen mit klassischem Routing zu begegnen.

Im Hintergrund haben wir die Arbeiten an diesem Projekt fortgesetzt und haben nun einen Stand erreicht, mit dem wir einen geschlossenen Beta-Test durchführen.

Testnetz im Meshviewer
Testnetz im Meshviewer
Getestet wird auf der schwächsten Hardware im Freifunk-Netz
Getestet wird auf der schwächsten Hardware im Freifunk-Netz

Technologie

Allen, die an der Technologie hinter Project Parker interessiert sind sei der Talk ans Herz gelegt, den Shoragan und Chrissi^ auf dem 35C3 gehalten haben.

Die wesentlichen Quellen unseres Projektes befinden sich an drei Orten:

Unser Gluon-Fork enhält dabei im Wesentlichen Änderungen am Gluon, die sich mit aktuellen Gluon-Mitteln nicht konfigurieren lassen. In unseren Packages lebt die meiste Logik von Project Parker im Paket gluon-ffbsnext-nodeconfig.

Die Site Konfiguration, die zu unserem aktuellen Beta-Test passt, befindet sich im next-Branch.

Geschlossener Beta-Test

Project Parker befindet sich aktuell noch in einem frühen Zustand: Viele Details, besonders um das Roaming von Clients in einem Mesh, sind noch nicht fertig oder nicht abschließend getestet. Dennoch haben wir uns entschieden einen geschlossenen Beta-Test zu starten. In diesem Test wollen wir Erfahrungen sammeln und noch unbeachtete Sonderfälle finden.

Folgendes sollte bereits funktionieren:

  • Ein einzelner Knoten mit Uplink (am WAN-Interface) baut Tunnel zu unserer zentralen Infrastruktur auf.
  • Der Knoten stellt IPv4- und IPv6-Konnektivität für seine Clients zur Verfügung.
  • Knoten können per WLAN miteinander meshen.
  • Clients können auch an meshenden Knoten das Internet erreichen.
  • Es gibt Visualisierung via Meshviewer und Grafana.
  • Die Test-Infrastruktur besteht aus drei Concentrator und einem Exit. Concentrator halten dabei die Verbindung zu den Clients. Der Exit leitet den Traffic über Freifunk Rheinland in das Internet aus.

Für unseren geschlossenen Beta-Test gelten ein paar wenige Besondersheiten:

  • Auf allen Knoten sind standardmäßig SSH-Keys der Entwickler hinterlegt.
  • Alle Knoten loggen per rsyslog Informationen in unsere Infrastruktur.

Wer am Beta-Test teilnehmen möchte kann eine E-Mail an kontakt@freifunk-bs.de schreiben. Wir geben dann die notwendigen Informationen für eine Teilnahme weiter.

Ausblick

Zu Project Parker gibt's immer Pizza von Parco.
Zu Project Parker gibt’s immer Pizza von Parco.

Viel Detailarbeit liegt nun hinter uns. Aber natürlich gibt es noch genug zu tun. Die nächsten großen Schritte sind wahrscheinlich:

  • Erfahren mit dem Beta-Test sammeln und Langzeitstabilität verbessern.
  • Monitoring der Infrastruktur ausbauen.
  • Testen auf anderer Hardware.
  • Verhalten bei Roaming von Clients in Meshen mit mehreren Uplinks optimieren.